Firmenentwicklung
1982 gründen die Eheleute Dirscherl mit 22 Jahren in ihrer Heimat einen Autoverwertungsbetrieb. Nach schon kurzer Zeit benötigen sie dringend Unterstützung und suchen Mitarbeiter für ihr damals noch kleines Unternehmen. Die Schwiegereltern Roos geben 1983 ihre Kanal- und Hausanschlussfirma auf und steigen zur Unterstützung mit ein. 1984 benötigen sie zusätzlich vier Mitarbeiter, die sich um die Verwertung der Autos kümmern, da der Junior und der Seniorchef täglich 12-20 Autos auf das Firmengelände bringen.
Die Ehefrauen kümmern sich derweil mit einem Verkäufer um den Verkauf der Teile, Büro und die Organisation der Abläufe. Aufgrund der großen Nachfrage und dem ständig bestehenden Mangel an Gebrauchteilen, können sie zeitweise nur Scheinwerfer, Blinker und Blechteile neu anbieten. 1985 macht der alte Seilbagger vom Tiefbau schlapp und muss dringend durch einen anderen gebrauchten Bagger ersetzt werden. Zu der Halle, die der Seniorchef gebaut hatte, kam nun noch ein kleiner Holzanbau dazu, der mit Regalen bestückt wurde. Im Jahr darauf wurde ein zusätzlicher LKW, auf dem vier Fahrzeuge Platz haben und eine eigene Fahrzeugpresse gekauft. Bis dahin gab es noch kein Tor und keine Öffnungszeiten.
Alle vier waren immer vor Ort und auch am Sonntagnachmittag traf man sie nicht selten in der Firma an. 1986 wurde die Nachbarhalle mit dazugehörigem Grundstück gekauft. Der Steuerberater schwankte zwischen Bewunderung, Kopfschütteln und purem Entsetzen. 1989 hatten sie sieben Mitarbeiter, fünf Hallen und planten längst, auf Drängen der Kunden, einen Zweigbetrieb in Bayern zu errichten.
Der einzige Mann, der sich dafür als Geschäftsführer meldete, war noch nicht mal im Betrieb angestellt. Aber er brachte die vier auf eine Idee, den Zweigbetrieb in die neuen Bundesländer zu verlegen. Schnell war ein passendes Grundstück direkt an der Autobahn gefunden. Sofort wurde eine dreistöckige 1250qm x3 Etagen Halle errichtet und nach fast zwei Jahren im Oktober 1991 eröffnet werden. Vier Mitarbeiter wurden in Bayern geschult und zwei weitere sind dazu gekommen.
Die Dirscherls blieben erst einmal vor Ort, bis alle Mitarbeiter richtig eingearbeitet waren. Eigentlich war ein Jahr dafür anberaumt, aber es sollte anders kommen. Der neue Geschäftsführer kündigte nach nur dreizehn Monaten nach der Eröffnung aus privaten Gründen. Es war schwierig einen Ersatz zu finden und so blieben die Dirscherls selbst in Coswig. Die Recyclinganlage wurde nach neustem Standard gebaut aber verzögerte sich und ihr Einsatz musste warten. Zum Glück hatte die ASR aber auch Neuteile des freien Marktes sowie eine Werkstatt im Angebot.
Trotz Verzögerung war es so möglich, die Firma mit ihrem neuen Sitz bekannt zu machen. Viele Werkstätten kauften zu Großhandelspreisen Autoteile und auch immer mehr Privatleute fragten an. Dennoch sollten die Schwierigkeiten in den Anfängen nicht abreißen. Entgegen allen Erwartungen wurden in den neuen Bundesländern aber viel mehr Leasingfahrzeuge verkauft statt Gebrauchtwagen. Daher war die Nachfrage nach Gebrauchtteilen nicht sonderlich groß.
Das Hauptgeschäft verlagerte sich hier auf den Reifenhandel und hier punktete der Standort ASR Coswig mit den Finishbalancer. Dieser konnte auch Problemfälle auswuchten, da man die Unwucht der Bremsscheibe, Radnabe und Antriebswelle mit einbezieht. Das Feinwuchten war und ist bei einigen Reifendiensten nicht verbreitet und zu dieser Zeit war ASR ein Vorreiter.
Sie waren auch eine der ersten freien Werkstätten, die Shok,- und Bremsentest sowie Fehlersuche-Geräte hatten. Um den Gebrauchtteileverkauf doch noch voranzubringen, wurde eine teure Radiowerbung geschaltet, aber es änderte nichts.
1994, zum vierten Frühlingsfest, gab es eine große Autoausstellung der Handelspartner. Eine Miss-ASR-Wahl, erster Preis ein Trabant Cabriolet. Der große SB-Bereich wurde geschmälert, da der Bedarf an Zubehör durch gut bestückte Neuwagen gedeckt war. Empfehlungen von zufriedenen Kunden brachte den erhofften Neukundenanstieg. Durch die "Mund zu Mund Propaganda" der treuen Stammkunden wurde die Treuekarte eingeführt. Enttäuschte Kunden reden viel, zufriedene dafür recht wenig, sagt ein Sprichwort. Nach fünf Jahren hatte es sich nun aber herumgesprochen, dass nicht nur der Service bei der Firma ASR stimmt.
1997 wurden die Fahrzeug-Hersteller verpflichtet, sich um die Rücknahme der Altautos zu kümmern. Verschiedene Hersteller, allen voran BMW, Opel und Ford treten an die ASR heran, die Verwertung zu übernehmen, um die Umweltauflagen seitens der Regierung einzuhalten. Natürlich mussten viele neue Auflagen eingehalten werden, die aber für die ASR kein Problem darstellten. So erhielt die ASR 1997 auch das neu eingeführte TÜV-Zertifikat. 2005 wurde eine eigene Lackiererei gebaut, um den Kunden die passenden Karosserieteile in der richtigen Farbe anzubieten.
In den darauffolgenden Jahren musste Einiges erneuert werden. So stand 2007 eine neue Verwerter-Software auf der Agenda und 2009 ein neuer Abschleppwagen. Und dieser war dieses Mal tatsächlich neu, darauf waren wir sehr stolz. Die Regierung beschloss eine Abwrackprämie und die gesamte Branche stand vor großen Herausforderungen. Aufgrund unserer nunmehr langen Erfahrungen in der Branche mieteten wir sofort eine Halle, bereiteten das restliche Grundstück vor, um die trockengelegten Autos lagern zu können und kauften 2010 einen größeren Bagger.
Seit dieser Zeit wird versucht, die Anzahl von mindestens achthundert Autos zu halten. Dadurch kann man auch die Nachfrage nach Kleinteilen besser abdecken. Da sich die Seniorchefs nach über Tausendsechshundertfünfzig-Stunden-Wochen etwas aus der Firma zurückziehen wollen, wurde aus der ASR eK eine GmbH, mit den beiden Frauen als Geschäftsführer. Seit 2018 heißt das Unternehmen ASR GmbH &Co KG.
Die ASR GmbH ist seither stetig gewachsen und zählt nun zu den Top-Adressen in dieser Region und weit darüber hinaus.
Seit nunmehr 40 Jahren vertrauen zahlreiche Stammkunden uns und für viele Firmen ist ASR ein beständiger Partner geworden.